(05.11.2025) Die Idee des „kapitalistischen Friedens” basiert auf der Annahme, dass offene Märkte, Rechtssicherheit und eine marktwirtschaftliche Ordnung gewaltsame Konflikte weniger wahrscheinlich machen. Wirtschaftliche Verflechtung erhöht die Opportunitätskosten von Gewalt, schafft institutionelle Kanäle zur Konfliktlösung und stärkt das Vertrauen zwischen Staaten. Dieses Konzept steht in enger Beziehung zum Gedanken des liberalen Friedens, unterscheidet sich jedoch durch seinen ökonomischen Fokus: Nicht die politische Gleichartigkeit, sondern die Funktionslogik marktwirtschaftlicher Systeme gilt als zentraler Stabilitätsfaktor. Empirische und theoretische Arbeiten belegen, dass Marktwirtschaften untereinander seltener Krieg miteinander führen, da Handel Wohlstand schafft, Mobilität diszipliniert und institutionelle Verfahren Gewalt ersetzen.

