Es besteht weitgehende Einigkeit, dass in Deutschland grundlegende Strukturreformen notwendig sind, um die Innovationsfähigkeit und das Wachstumspotenzial zu stärken sowie die Sozialversicherungen zukunftsfest zu machen. Zudem gilt es, den Investitionsstau bei Bund, Ländern und Kommunen aufzulösen. Weniger im Reformfokus steht unser föderales System, obwohl es mit seinen sehr komplizierten und verworrenen Strukturen zu kollektiver Verantwortungslosigkeit führt und wesentlich dazu beiträgt, dass die Handlungsfähigkeit des Staates zunehmend beeinträchtigt ist. Dabei sind nicht nur die Verantwortlichkeiten für die Aufgabenerfüllung zwischen Bund, Ländern und Kommunen verflochten, sondern auch die Finanzierung der Aufgaben durch Misch- und Umwegfinanzierungen geprägt. Durchschauen Bürgerinnen und Bürger nicht mehr, wer für welche Aufgabe zuständig ist und wird die Rolle der Kommunen geschwächt, untergräbt dies auch das Vertrauen in die Demokratie. Die letzten großen Föderalismusreformen liegen bald 20 Jahre zurück. Höchste Zeit also für eine grundlegende Reform, die zu einer klareren Zuordnung von Verantwortlichkeiten inklusive der notwendigen Finanzierungsquellen sowie zu mehr föderalem Wettbewerb führt. Ziel der Veranstaltung ist es, die Fehlentwicklungen im deutschen föderalen System zu analysieren und mögliche Reformansätze zu skizzieren. Dabei soll auch diskutiert werden, wie polit-ökonomische Hürden für mehr Wettbewerbsföderalismus überwunden werden können.